Über einen Teppich, ganz aus Regenwasser gewebt, wandelst du im Schlafanzug. Mit deinem Teddy in der rechten Hand, schlenderst du in der Dunkelheit. Blut tropft von deinen kleinen Körper. Tief krallst du deine Fingerchen in den zarten kleinen Plüschkameraden. Er beschützt dich vor dem Ungewissen.
Du wagst dich mit jeden Schritt vorwärts. Zaghaft tastest du dich voran bis zu der Tür aus der Licht austritt. Gehst du weiter? Traust du dich?
Deine Schritte werden langsamer nicht mehr ganz so bestimmend. Leise rufst du nach deiner Mami. Nirgends zu finden, bist einsam.
Im Sessel vor dem Kamin, eine unbekannte schwarze Gestalt. Du gehst langsam weiter. Stoppst kurz. “Wer ist das?” Fragst du dich. “Ich möchte sie nicht wecken, meine Mami.” Ruft eine kleine Stimme in dir.
Ganz zart und leicht drehst du deine Runde um den Sessel bis du vor ihr stehst, dieser schwarzen Gestalt im Sessel. Du siehst nichts. Es fällt nur ein dunkler Schatten auf sie. Kein Licht, das doch gerade noch vorhanden war.
Du nimmst befangen eine Kerze in die Hand und leuchtest ihr ins Gesicht. Unverhofft sackst du in dir zusammen. Was du siehst kannst du nicht in Worte fassen. All dieser rote Sirup schmiegt sich an ihren Körper. Eine Flasche hält sie genauso krampfhaft in der rechten Hand wie du deinen Teddy.
Was ist geschehen? Wieso tat sie dies?
Neben ihr, die Tablettenschachtel nur noch halb voll. Ihre Augen wirken tot und leer. Seelenlos schauen sie Richtung Feuer. Tragen nicht mehr die Liebe in sich, wie sie es immer taten.
Taub und Blind stehst du da. Lässt deinen Plüschkameraden fallen. Fällst auf die Knie und schreist ihn an.
“Wieso hast du sie nicht beschützt?” , fragend und zornig schaust du ihn an. Dein Blick wird härter und du schüttelst ihn mit deinen kleinen Händchen. “Wieso warst du nicht bei ihr?” , kleine Bluttröpfchen spritzen dir entgegen bevor du schlagartig zusammenbrichst.
Dein kleiner Körper konnte nicht weiter kämpfen. Hatte seinen Lebenssaft verloren - zu viel -
Mit letzter Kraft kämpfst du weiter um dann in ihren Schoß zu sterben. Blutleer und doch glücklich, weil eure Seelen im entscheidenden Moment doch wieder vereint waren.